Am von Sven Zuschlag in Arbeitsplatz der Zukunft

Von der Talent Gap zur Talententwicklung - Wege aus dem Fachkräftemangel

Talentlücken: Verschiedene Fähigkeiten zusammenbringen

Der Fachkräftemangel ist auch 2023 aktuell. So erwarten 67 Prozent der Personalentscheider, dass er sich dieses Jahr noch verschärfen wird. Besonders problematisch ist der IT-Fachkräftemangel. Dementsprechend wetteifern Unternehmen um Talente. Eine Herausforderung für Unternehmen dabei: Die Talent Gaps in den eigenen Reihen zu schließen.

 

Das ist für Sie in diesem Beitrag drin:

  • Was man unter Talent Gap versteht
  • Talent Gap vs. Skill Gap – das ist der Unterschied
  • Talent-Gap-Analyse – drei wesentliche Schritte
  • Talent Gap schließen trotz Fachkräftemangel – die Möglichkeiten
  • Citizen Development: Die Lösung für die Tech Talent Gap

 

Talent Gap – Was versteht man darunter?

Verfügen Organisationen nicht über genügend qualifizierte Talente, um die Unternehmensziele zu erreichen, spricht man von einer Talent Gap oder Talent-Lücke. Die Lücke zwischen vorhandenem und benötigtem Talent in einem Unternehmen kann dessen Erfolg stark negativ beeinflussen. Verursacht und verstärkt wird die Talent Gap durch mehrere Faktoren:

  • Die Geschwindigkeit des technologischen Fortschritts nimmt zu. Viele ehemals analoge Berufe sind heute hochtechnisiert. Es gibt kaum noch ein Berufsbild, bei dem man auf technologische Fähigkeiten gänzlich verzichten kann. Das verlangt heutigen Arbeitnehmern um einiges mehr ab als noch vor ein paar Jahren.
  • Hoch spezialisierte Talente und Fähigkeiten werden immer stärker gefragt, gleichzeitig steigen die Ansprüche der Arbeitnehmer und Unternehmer werden gezwungen, um die begehrten Talente zu wetteifern - und geraten so in einen regelrechten „War for Talents“.

Talent Gap vs. Skill Gap – Was ist der Unterschied?

Bei Thema Talent Gap trifft man häufig auch synonym auf den Begriff Skill Gap. Unter „Talent“ versteht man in der Regel eine natürliche Fähigkeit, während „Skill“ eine spezielle, erlernte Fähigkeit beschreibt. Der Begriff Talent Gap bezieht sich daher zumeist auf den Mangel an qualifiziertem Personal in Unternehmen, wobei Skill Gap den Mangel an speziellen Qualifikationen beim vorhandenen Personal in Unternehmen bezeichnet.

Lesetipp: Skill Gaps stellen für viele Unternehmen eine Herausforderung in puncto Mitarbeiterqualifizierung dar. Mehr über das Thema erfahren Sie in diesem Whitepaper.

Tech Talent Gap: Eine besondere Herausforderung

Gerade im technischen und technologischen Bereich sehen sich Unternehmen mit einer wachsenden Talent Gap konfrontiert – hier spricht man von der Tech Talent Gap. Allein die Fachkräfte-Lücke im Technologiebereich der deutschen Wirtschaft wächst unaufhaltsam: von 700.000 offenen Stellen im Jahr 2023 auf voraussichtlich 780.000 im Jahr 2026.

Auswirkungen von Talent Gaps

Wenn ein Unternehmen nicht über genügend oder die passenden Talente verfügt, kommt es zu vielseitigen negativen Effekten:

Produktivitätseinbußen: Gibt es nicht genügend qualifizierte Fachkräfte, um bestimmte Aufgaben auszuführen, leidet die Produktivität darunter. Projekte kommen so langsamer voran, oder werden erst gar nicht erst umgesetzt.

Mangelnde Innovation: Die Talent Gap wirkt sich negativ auf die Innovationskraft aus. Dadurch kann ein Unternehmen gegenüber der Konkurrenz ins Hintertreffen geraten.

Unzufriedene Kunden: Wenn Unternehmen nicht über ausreichend qualifizierte Mitarbeiter verfügen, ist es wahrscheinlicher, dass Kunden negative Erfahrungen machen.

Höhere Kosten: Unternehmen werden dazu gezwungen, mehr Geld auszugeben, um Fachkräfte einzustellen oder vorhandene Mitarbeiter zu schulen.

Volkswirtschaftliche Kosten: Eine Studie von Korn Ferry kommt zu dem Ergebnis, dass bis 2030 weltweit mehr als 85 Millionen Fachkräfte fehlen werden. Dieser Mangel an Talenten im Jahr 2030 könnte weltweit zu nicht realisierten jährlichen Einnahmen in Höhe von etwa 8,5 Billionen US-Dollar führen.

Die negativen Auswirkungen von Talent Gaps sind vielseitig, es lohnt sich also einen genauen Blick auf mögliche Talentlücken zu werfen. Nur wenn Sie diese erkennen, haben Sie die Chance, diese zu schließen!

Talent-Gap-Analyse – Drei wesentliche Schritte

Schritt 1: Was ist das Ziel?

Klären Sie zuerst, welche Erwartungshaltung das Management gegenüber der betrachteten Organisationsebene einnimmt. Welche Ansprüche werden gestellt? Welche Talente sind dafür wichtig? Sind diese vorhanden, oder gibt es eine Lücke zwischen dem Anspruch und den tatsächlichen Fähigkeiten?

Schritt 2: Welche Fähigkeiten werden benötigt?

Um einen Überblick über mögliche Talentlücken und deren Relevanz zu bekommen, kann eine Talent-Hierarchie nützlich sein. Mögliche Faktoren für deren Gewichtung: Unmittelbarkeit, Anwendbarkeit und Nachhaltigkeit. Das Kriterium Unmittelbarkeit bezeichnet Fähigkeiten, die Ihr Unternehmen jetzt oder in naher Zukunft benötigt. Unter Anwendbarkeit versteht man die konkrete Nutzbarkeit von Fähigkeiten, nachhaltige Fähigkeiten sind langfristig nutzbar.

Schritt 3: Gibt es blinde Flecken auf der Talent-Landkarte?

Als Nächstes ergibt es Sinn, eine Art „Talent-Landkarte“ mit den im Unternehmen benötigten und den vorhandenen Fähigkeiten zu erstellen. So werden mögliche Defizite schnell ersichtlich. Sinnvolle Instrumente, mit denen Sie den Status quo feststellen können, sind unternehmensweite Umfragen, sowie Selbsteinschätzungen aus Mitarbeitergesprächen. Ein Talentmanagementsystem kann ebenfalls dabei helfen, mehr Klarheit zu schaffen.

Talent Gaps schließen trotz Fachkräftemangel – die Möglichkeiten

Werden auf diese Weise Talent Gaps im Unternehmen sichtbar, gibt es verschiedene Möglichkeiten, diesen zu begegnen: Idealerweise schafft man es, bei bereits vorhandenen Mitarbeiten brachliegendes Potential besser zu nutzen und zum Beispiel durch Training oder Weiterbildung zu heben. Neben Weiterbildungen kommen auch Mentoring-Programme in Frage, um Beschäftigte weiterzuentwickeln und neue Fähigkeiten zu entwickeln. Bei fachlicher Weiterentwicklung kann zwischen Reskilling durch Fortbildungen und Upskilling durch Umschulungen unterschieden werden.

Lassen sich auf diese Weise nicht alle notwendigen Fähigkeiten ohne großen zeitlichen und finanziellen Aufwand erlernen, macht es oft Sinn, zusätzliche neue Mitarbeitende mit den passenden Talenten einzustellen.

Zudem kann es hilfreich sein, Ihre Recruiting-Strategie zu überdenken: Nutzen Sie die geeigneten Kanäle um passende Talente zu finden? Neben den üblichen Stellenanzeigen können fähigkeitsspezifische Jobboards eine gute Lösung sein, um neue Talente zu gewinnen. Auch Kooperationen mit Universitäten und Hochschulen, sowie Fachforen eröffnen neue Möglichkeiten. 

Außerdem ist es wichtig, dass Sie Bewerbern ein möglichst klares Bild ihrer zukünftigen Rolle vermitteln. So stellen Sie sicher, dass diese die notwendigen Talente mitbringen. Assessment-Center oder Arbeitsproben helfen dabei, zukünftige Mitarbeitende fachlich besser einschätzen zu können.

Eine weitere Möglichkeit, den Talentpool zu vergrößern: Prüfen Sie, ob Remote-Work eine Option für die zu besetzenden Stellen wäre. Dadurch sind Sie bei der Arbeitnehmersuche nicht auf Ihre Region begrenzt. 

Citizen Development: Die Lösung für die Tech Talent Gap?

Gerade im IT-Bereich ist der Mangel an qualifizierten Fachkräften und somit die Talent Gap besonders groß. Wie lässt sich das Defizit in den kommenden Jahren ausgleichen?

Hier wird das Thema Citizen Development eine wichtige Rolle spielen: Citizen Development ermöglicht es jedem interessierten Mitarbeitenden selbstständig digitale Anwendungen zu erstellen, ohne dafür über Programmierkenntnisse verfügen zu müssen.

 

Möglich ist das mit No-Code-Tools wie smapOne. No-Code-Plattformen ermöglichen es jedem interessierten Beschäftigten, eigene Apps zu erstellen. Der enorme Bedarf an Fachkräften kann durch Citizen Development verringert werden! Durch Citizen Development können Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ihre eigenen Tools und Anwendungen erstellen, ohne auf die Unterstützung von IT-Experten angewiesen zu sein. Die IT-Abteilungen können sich so besser auf die unternehmenskritischen Anwendungen fokussieren, während die Fachbereiche ihre Digitalisierung selbstständig vorantreiben.

Mit Citizen Development versetzen Sie so Ihre Mitarbeitenden in die Lage, an der Digitalisierung teilzuhaben. Das setzt nicht nur große Potentiale frei, sondern erhöht auch die Mitarbeitermotivation und somit die Mitarbeiterbindung enorm: Indem man Mitarbeitenden so die Möglichkeit gibt, ihre Arbeit auf ihre eigene Art und Weise zu gestalten, steigert das die Zufriedenheit und das Engagement.

Auch Kreativität und Innovationsfähigkeit werden dadurch gefördert. Es ist jedoch wichtig, sicherzustellen, dass die erstellten Anwendungen den Sicherheits- und Compliance-Anforderungen des Unternehmens entsprechen und dass die Beschäftigten dafür angemessene Schulungen und Unterstützung erhalten.

No-Code-Skills fördern zudem das Technikverständnis und erhöhen die Agilität sowie die Selbstsicherheit in Sachen Digitalisierung. Diese Empowerment-Möglichkeiten zahlen auf Ihre Arbeitgeberreputation ein und helfen Ihnen dabei, neue Talente zu gewinnen.

Außerdem kann Citizen Development auch eingesetzt werden, um die Effizienz und Produktivität zu steigern. Beispielsweise können Personalabteilung, Marketing oder Vertrieb eigene Anwendungen erstellen, um wiederkehrende Aufgaben zu automatisieren, Daten zu analysieren und Prozesse zu vereinfachen. Engpässe bei der Besetzung von Schlüsselpositionen können so überbrückt und die Produktivität und Effektivität der Mitarbeitenden so gesteigert werden.

Insgesamt kann Citizen Development so eine sinnvolle Strategie sein, um den IT-Fachkräftemangel zu mildern!

Wollen Sie wissen, wie Sie Ihren Mitarbeitern dabei helfen, mit der smapCademy von smapOne zu Citizen Developern und so fit für die Digitale Transformation zu werden?

Mehr darüber erfahren Sie hier!

Sven Zuschlag

CEO/Vorstand

Sven Zuschlag

Digitaler Vordenker und Vorstand der smapOne AG. Verantwortlich für Unternehmensstrategie, Märkte und Mitarbeiter. Macher und Brückenbauer innerhalb der digitalen Welt. Bis 2014 leitete er den Solution-Partner-Channel bei Microsoft. Als studierter Diplom-Betriebswirt mit über 21 Jahren Berufserfahrung in verschiedenen Unternehmen und Rollen kennt er die Trends und die Anforderungen von Unternehmen an moderne IT genau.

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